Kellerabdichtung

Aus Bauherrenwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Durch eine passende Kellerabdichtung wird gewährleistet, dass weder das Grund- noch das Sickerwasser in den Keller eindringen kann. Die Qualität der erforderlichen Kellerabdichtung wird im Bodengutachten bestimmt.

Man kann grob folgende Abdichtungsarten unterscheiden:

  • Abdichtung gegen nicht aufstauendes Sickerwasser ist ein einfacher Bitumenanstrich der Wände. Das ist soz. eine Mindestabdichtung. Sie wird bei gut sickerfähigen sandigen Böden auf der Kellerebene empfohlen.
  • Abdichtung gegen zeitweise aufstauendes Sickerwasser ist bei bindigem Boden (Lehm) empfehlenswert. Dazu kann eine sog. "schwarze Wanne" erstellt werden. Umgangssprachlich auch Schwarzabdichtung genannt, welche in Deutschland der DIN 18195 enstspricht. Das heißt, der Wanduntergrund wird gereinigt und auf die Behandlung vorbereitet. Die Abdichtung wird auf trockenem (!) Untergrund in zwei Lagen aufgebracht. Schließlich wird der Keller von allen Seiten (auch von unten) mit Kunststoffbahnen oder Kunststoffmasse (KMB – Kunststoffmodifizierte Bitumenbeschichtung) abgedichtet. Ein mit KMB abgedichteter Keller ist sehr trocken, da gar kein Wasser durchdringen kann und zukünftig unanfälliger für neue Risse. Zusätzlich bietet das Verfahren die Möglichkeit, den Keller gleich mitzudämmen. Eine Reparatur bei nicht ordentlich ausgeführter Abdichtung ist ohne Kellerfreilegung kaum möglich.
  • Als Abdichtung gegen das Grundwasser gilt heute die "weiße Wanne" als sicher. Die Bodenplatte und die Wände werden mit hohem Metalleinsatz rissfest betoniert (man spricht vom "WU-Keller"). Die fachgerechte Erstellung einer weißen Wanne erfordert einen hohen Planungs- und Ausführungsaufwand, damit alle Fugen und ggf. die Lichtschächte tatsächlich dicht sind. Die weiße Wanne lässt Wasserdampf durch, daher besteht erhöhte Schimmelgefahr im Keller, es sei denn man macht zusätzlich einen Schwarzanstrich draußen. Der WU-Keller lässt sich im schlimmsten Fall von Innen durch Betonverpressung reparieren.

In der Praxis haben sich auch andere bzw. gemischte Abdichtungsarten bewährt:

  • "Zebrawanne" oder "schwarz-weiße Wanne" - WU-Bodenplatte und Kunststoffabdichtung der Wände ist in der Praxis einfacher herzustellen als eine "schwarze Wanne" und kann gut bei zeitweise aufstauendem Sickerwasser verwendet werden. Die Zulässigkeit einer solchen Konstruktion nach DIN ist jedoch umstritten.
  • Andere "neue" Abdichtungstechnologien wie "orangene Wanne" etc. - oft wird vom Hersteller eine (lebens-)lange Garantie gewährt.

Die erforderliche Abdichtung kann man mit folgenden Maßnahmen beeinflussen:

  • Drainage - z.B. als Ringdrainage auf der Ebene der Bodenplatte
  • Wasserleitendes Verfüllmaterial - Verfüllung der Baugrube mit Sand oder Nutzung von speziellen wasserleitenden Drainplatten für die Kellerdämmung